Preisträgerfilme 2021 - Download als PDF
Grand Prix Graz
Facettenreich nimmt der Regisseur Bezug auf vergangene Taten eines großen italienischen Nordpolar-Abenteurers. Er zeigt aber auch aktuelle gesellschaftliche Problemfelder auf. Eine von außen regulierte Gesellschaft kämpft mit dem Überleben in kultureller wie materieller Hinsicht. Mit beeindruckenden Bildern und sehr subtiler Kameraführung zieht der Film den Betrachter in seinen Bann. Es scheint fast, als wäre das Filmteam nicht anwesend und die sensible Dramaturgie macht uns zu unsichtbaren Zeugen des gegenwärtigen Geschehens.
- Jury-Begründung
Kamera Alpin Austria
Bislang nicht gesehene Bilder zeigen die Begegnung von Tieren und urbanem Umfeld in der Innsbrucker Stadtlandschaft. Die Überlappung der Lebensräume von Menschen und Wildtieren gelingt scheinbar mühelos und überrascht durch die ungeahnte Anpassungsfähigkeit von Steinbock, Gams, Wiesel und anderen Überlebenskünstler der Tierwelt. In kunstvoller Weise vermeidet der Regisseur ein Schwarz-Weiß-Denken über die „richtige“ Art von Natur und bringt mit seiner frischen, kreativen Bildsprache ein neues Element in das Genre Naturfilm.
- Jury-Begründung
Kamera Alpin in Gold - Natur & Umwelt
Dies ist kein reiner Naturfilm. Im Spannungsfeld zwischen Artenschutz und landwirtschaftlicher Lebensweise im tibetischen Hochland zeigt er auf, wie durch Kreativität und Mut zu neuen Sichtweisen Auswege möglich werden können. Drei junge Kameramänner, die einem äußerst scheuen, beinahe geisterhaften Raubtier über Jahre hinweg behutsam folgen, haben so eine Bedrohung in eine große Chance für eine kleine Lebensgemeinschaft verwandelt. Und dabei ein außergewöhnlich sensibles Porträt des seltenen und bisher kaum gefilmten Schneeleoparden geschaffen.
- Jury-Begründung
Kamera Alpin in Gold - Sport in Berg- & Naturräumen
Dieser Film überzeugt auf mehreren Ebenen: Er verdeutlicht die Entwicklung vom Tourismus hin zum „traditionellen“ Alpinismus und somit die untrennbare Verbindung dieser beiden Zugangsweisen zur Bergwelt. In der Vergangenheit wie auch heute verändert sich der Klettersport ständig und bleibt so lebendig. Diese Lebendigkeit wird durch die ihm innewohnende Freude aber auch durch das Risiko bedingt, das sich niemals ganz ausklammern lässt. Auf der Ebene eines außergewöhnlichen Protagonisten zeigt sich das im Besonderen. Die hohe performance eines äußerst starken Kletterers, mit seiner zugänglichen, humorvollen Persönlichkeit kombiniert, werden für die Zuseher zum cineastischen Vergnügen. In einem Setting, in dem die filmische Arbeit durch die Umgebung zusätzlich erschwert wird, überzeugt die ausnehmend hohe Bildqualität. Ein komplexer Alpin-historischer Film mit echtem Qualitätsanspruch.
- Jury-Begründung
Kamera Alpin in Gold - Alpinismus & Expeditionen
Dieser Film zeigt eindrucksvoll, auch dank historischer Aufnahmen, welche zerstörerische Wirkung der Einfluss des Menschen auf die Natur haben kann. Dies auch anhand des Lebenswegs des US-Amerikaners Will Steger, der bereits durch seine frühen Expeditionen in den Polregionen auf wichtige Veränderungen aufmerksam gemacht hat. Diese klimatischen Veränderungen zwingen nun umgekehrt den verursachenden Menschen dazu, sich ihnen anzupassen.
- Jury-Begründung
Kamera Alpin in Gold - Menschen & Kulturen
Während bei einigen Dokumentationen oft der Eindruck entsteht, dass die Natur nahezu gehorsam dem Drehbuch folgt, ist es hier umgekehrt: Das Drehbuch wird von der Natur förmlich überrannt. Auf charmante Weise holt die Realität den geplanten Verlauf der Geschichte ein. In Zusammenarbeit mit großartigen Laienschauspielern hat die Regisseurin ein beeindruckendes Meisterwerk geschaffen, das in Wahrheit ein eigenes Genre verdienen würde. In kunstvoller Weise wird nicht nur die Landschaft, sondern auch die Erzählung über die Menschen in ihr in Szene gesetzt.
- Jury-Begründung