Henna Taylor (USA)
A Thousand Ways To Kiss The Ground
Sprache
Englisch mit deutschen Untertiteln
Dauer
23 min
Regisseur
Henna Taylor (USA)
Kategorie
Sport in Berg- & Naturräumen
Programm
Auszeichnungen

Kamera Alpin in Gold 2020

Formal konsequent zeigt die Regisseurin den Klettersport von seiner gefährlichen Seite - im Bericht trauernder Hinterbliebener von Sportler*innen, die bei der Ausübung ihres Sports tödlich verunglückten. Immer bleibt jedoch die positive Lebenseinstellung sichtbar, die dieser Aktivität zugrunde liegt und Höchstleistungen hervorbringt, aber auch fatal enden kann. Die Auseinandersetzung mit dem Tod wird jedes Mal individuell aufgearbeitet. Ohne ins “Trauerpornographische” abzugleiten wird im Film Intimität geschaffen, wenn Partner*innen, die selbst nicht bei den Unfällen anwesend waren, davon erzählen, wie sie mit dem Verlust umgehen. Die zugrunde liegende Botschaft beschränkt sich dabei nicht nur auf den Klettersport.

Dieser Film handelt von jenen, die zurück bleiben, von ihren ersten Erfahrungen mit Verlust, dem persönlichen Umgang mit ihrer Trauer, und ihren Gedanken über Sucht, Hingabe, Vermeidung, Depression und Gefahr. In der Welt des Kletterns gab es immer die Kultur der „dicken Haut“ und des „Weitermachens“, doch dies ändert sich nun. Man versucht, das Thema Trauer einfühlsam in die Kultur dieses Sports zu integrieren. Die in diesem Film gezeigten Geschichten zeigen, dass es keinen alleingültigen oder richtigen Weg gibt, wie man mit Trauer und Verlust umzugehen hat. Die Aussagen sind komplex, verwundbar, individuell und für die Gesundheit jeder Community, vor allem jener, die regelmäßig mit diesem Thema konfrontiert ist, von höchster Bedeutung. Durch diesen Film erfahren wir mehr über das Paradoxon der Trauer, indem deren Komplexität in der Kletterwelt aufgezeigt wird. Dies alles in der Hoffnung, dass damit allen, die diesen Film sehen, das Reden über Trauer und den Trauerprozess leichter fallen wird.

Trailer